Die Air Base Ramstein und der Naturschutz
 Artikel aus der Werbezeitung für US-Bürger im Großraum Kaiserslautern: Kaiserslautern American, Ausgabe vom 31. Oktober 2025
Artikel aus der Werbezeitung für US-Bürger im Großraum Kaiserslautern: Kaiserslautern American, Ausgabe vom 31. Oktober 2025
Dass die Flächen auf zivilen und militärischen Flughäfen sowie auf Truppenübungsplätzen für einen umweltschädlichen Betrieb genutzt werden, dürfte unstrittig sein. Ebenso gilt aber auch, dass dort unversiegelte Flächen weitgehend geschützte Lebensräume (Habitate) für teilweise seltene Pflanzen und Tiere ermöglichen. Dieses sollte man durchaus positiv anerkennen. Allerdings dient dieses den entsprechenden Fachabteilungen bei Bundeswehr und US-Militär auch als Marketing-Instrument, um die Umweltbelastungen durch die eigentliche Zweckbestimmung dieser Flächen unsichtbar zu machen. (KP)
Nachfolgend ein Auszug aus dem Artikel in deutscher Übersetzung mit Deepl.com:
[…] Ramstein ist jedoch viel mehr als nur eine Betonwüste mit großzügigen Rampenbereichen, Betriebsanlagen auf versiegelten Flächen und Flugzeughangars. Es ist auch die Heimat einer Reihe von natürlichen Bewohnern, die vielen vielleicht nicht bekannt sind. Es ist ein wertvoller Lebensraum für vielfältige Pflanzen, Tiere und Insekten inmitten des Pfälzerwaldes Wald, Deutschlands größtem zusammenhängenden Waldgebiet.Während der Altsteinzeit, vor etwa 12.000 Jahren, bevölkerten Jäger und Sammler die Region, und ein großes Sumpfgebiet, das sich von Ramstein bis Homburg erstreckte, bildete im Laufe der Zeit langsam mehr als 20 Seen und Torfmoore.
Während des Baus der Basis in den frühen 1950er Jahren musste das undurchdringliche Torfmoor in einer groß angelegten Aufschüttungsaktion trockengelegt werden, und es wurden Eisenbahnschienen verlegt, um Erde und Baumaterialien anzuliefern.
Aufgrund der ursprünglichen ökologischen Beschaffenheit der Landschaft gibt es in der Nähe der Start- und Landebahnen noch immer mehrere kleinere Teiche und Bäche. Diese Teiche und Bäche sind ideal für vielseitige Arten, darunter auch bedrohte oder gefährdete Tiere und Pflanzen. Auf der Ramstein Air Base gibt es über 100 Hektar Feuchtgebiete und 250 Hektar Wald.
Fledermäuse, Reptilien, Amphibien und Säugetiere Fledermäuse, Reptilien, Amphibien und Insekten finden auf dem wertvollen nationalen Lebensraum von Ramstein einen idealen Biotop, um sich zu vermehren und zu gedeihen. Bei genauerem Hinsehen entdecken Interessierte Schmetterlinge, Heuschrecken, Libellen und Laufkäfer sowie über 115 Pflanzenarten wie Bienen-Ragwurz, Läusekraut und Jungfernhaarkraut.
Eine Familie von Kaninchen huscht möglicherweise über den Boden. Vom Aussterben bedrohte Sumpfkröten wurden quakend gehört, und ein sehr seltener Rastvogel, die Kurzzehenlerche, wurde am 4. Mai 2022 gesichtet. Aufgrund der Seltenheit der Art ist der Nachweis der Lerche als außergewöhnliches Ereignis zu betrachten. Die Kurzzehenlerche bewohnt trockene, baumlose und strauchfreie offene Landschaften wie Trockenrasen und Halbwüsten sowie Brachflächen und karge Gebiete in Kulturlandschaften. Das Verbreitungsgebiet der Art umfasst große Teile der südlichen Paläarktis von Nordwestafrika und Spanien bis China. In West- und Mitteleuropa liegen die nördlichsten Brutgebiete in Zentralfrankreich und Ungarn. Die Beobachtung könnte der erste Nachweis dieser Art in Rheinland-Pfalz sein.
Außerdem wurde kürzlich auf dem Gelände eine große Population mit etwa 150 Brutpaaren der Feldlerche entdeckt. Ein Falkner ist regelmäßig an der Landebahn, um Vögel zu vertreiben, insbesondere während der Zugvogelsaison, um die Sicherheit der Flugzeuge zu gewährleisten.
Im Juli 2021 gelang die erste und bislang einzige Sichtung einer Wildkatze über Wildkameras im Südwesten der Basis. Jäger dürfen größere Tiere von den Start- und Landebahnen und Rollwegen fernhalten, um die Sicherheit am Boden zu gewährleisten und Kollisionen zu vermeiden.
Aufgrund einer Vielzahl von Bauprojekten in den letzten drei Jahrzehnten mussten mehr als 30 Prozent der ursprünglichen Bäume gefällt werden. Es ist eine Herausforderung, ein Gleichgewicht zwischen betrieblichen Anforderungen und Umweltaspekten zu finden. Die US Air Force ist verpflichtet, die deutschen Umweltgesetze vollständig einzuhalten, da das Land selbst Eigentum der deutschen Regierung bleibt.
Nach dem Bau der Nordbahn wurden Aufforstungsmaßnahmen durchgeführt, um Schatten und Schutz für Säugetiere und Vögel zu schaffen und den Blick von der Autobahn abzuschirmen.
Darüber hinaus wurden große Anstrengungen unternommen, um Erholungsorte für die Gemeinde zu schaffen, wie beispielsweise den Teich in der Nähe der Southside Chapel.
Dieser ist mit seinen Picknicktischen zu einem beliebten Erholungsort geworden, während für Jogger eine Laufstrecke auf der ehemaligen Eisenbahnstrecke angelegt wurde. Es könnte Spaß machen, im Herbst einen Spaziergang um die Basis mit ihren bunten roten und gelben Blättern zu machen und vielleicht ein Eichhörnchen zu entdecken, das Nüsse für den Winter sammelt. An nebligen Herbstmorgen können Besucher beobachten, wie sich der Nebel aus den Feuchtgebieten in der Nähe des Westtors lichtet.
Die Militärgemeinde Kaiserslautern bezieht ihr gesamtes Trinkwasser aus 15 Tiefbrunnen, die mehrere hundert Meter unter der Erde liegen. Das Wasser wird aus den Brunnen gepumpt, aufbereitet und dann innerhalb der Gemeinde verteilt.
Um die Trinkwasserqualität zu gewährleisten, überwachen die örtlichen Umweltteams mehr als 1.000 Grundwasserbrunnen entlang der Ramstein Air Base.
Das 86th Civil Engineer Environmental Office arbeitet eng mit verschiedenen deutschen Behörden zusammen, darunter das Bundes- und Landesforstamt sowie die Ober- und Untere Umweltbehörde in Rheinland-Pfalz, um ein Gleichgewicht zwischen der Tierwelt und den operativen Erfordernissen zu gewährleisten. Darüber hinaus müssen auch die Anforderungen der Mission, die Logistik und die täglichen Aufgaben berücksichtigt werden. Hier fungiert das Umweltamt als Verbindungsstelle zwischen den US-Militärorganisationen und den deutschen Umweltbehörden.
Das Büro ist auch maßgeblich an der Planung und Organisation der jährlichen Earth Day-Veranstaltungen beteiligt, die im April stattfinden. Aktivitäten wie Baumpflanzaktionen, der Bau von Fledermaushäusern, Bildungsaktivitäten für Kinder und der Besuch der Kläranlage sind für das nächste Frühjahr geplant.
Darüber hinaus entwickelt das Büro einen Naturlehrpfad und bereitet das 20-jährige Jubiläum der Eröffnung und Renaturierung der Mehlinger Heide vor, einem Gebiet in der Nähe von Sembach, das früher für Militärmanöver genutzt wurde. […]

