Französischer Atomstrom und versteckte Militärpolitik
„In Frankreich will man das Märchen aufrechterhalten, dass die Atomkraft billigen Strom liefert“
Ralf Streck über die Atompolitik Frankreichs und den Versuch, sie auch in der EU als grüne Energie zu verkaufen. Frankreich ist abhängig vom Atomstrom der Staatskonzerne und hat keine Alternativen aufgebaut, neue Reaktoren, von denen Macron schwärmt, können auch klimapolitisch keine Lösung sein.
Interview von Florian Rötzer – Krass & Konkret (15.12.2021)
Quelle: https://krass-und-konkret.de/klima-umwelt/in-frankreich-will-man-das-maerchen-aufrechterhalten-dass-die-atomkraft-billigen-strom-liefert/
Auszug:
Es geht, das hat Macron auch schon klar gesagt, eigentlich um die Doppelnutzung, nämlich dass man hinter der Atomenergie Militärpolitik verstecken kann. Man braucht die zivile Atomkraft, um die Bombe zu haben, nicht nur in dem Sinne, dass man das benötigte nukleare Brennmaterial zur Verfügung hat, sondern vor allen Dingen einen ganzen Forschungszweig bis hin zu den Ingenieuren. Wenn man die zivile Nutzung nicht mehr hat, dann müsste man die gesamten Kosten für die militärische Nutzung in das Militärbudget übernehmen, das dann überborden würde. Das machen die Briten ja auch mit Hinkley Point so. Das AKW wird auch nur gebaut, um die nötigen Ausbildungskapazitäten und das Know-how zu haben, um die atomgetriebenen Trident U-Boote weiterhin laufen lassen zu können.
Dazu auch:
Mehr Sicherheit ohne Kernenergie
Deutschland muss in der EU gegen Atomenergie und gegen Frankreichs nukleares Waffenprogramm vorgehen. Gastbeitrag von Angelika Claußen – FR (27.12.2021)
Quelle: https://www.fr.de/meinung/mehr-sicherheitohne-kernenergie-91201441.html
siehe auch: Atomkraft-Ausbau in Frankreich (von Ralf Streck)