Gewerbepark Sembach: PFAS-Belastung
![]() Koordinaten für Google Maps / Earth: 49.509, 7.864 (Strg-C) Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Sembach_Air_Base siehe auch: Objektdatenblätter PFAS – Allgemeine Hinweise |
Chronologie
Der frühere Flugplatz Sembach im Landkreis Kaiserslautern wurde bis 1995 von der US Air Force genutzt und anschließend in einen Gewerbepark umgewandelt. Dieser gilt derzeit als eines der größten Konversions-Projekte in Rheinland-Pfalz. Bei anfangs erfolgten Bodenuntersuchungen wurden vor allem Mineralölverseuchungen festgestellt. Darauf hin wurde die gesamte, belastete Erde ausgebaggert, auf der alten Rollbahn verteilt und durch biologische Behandlung gesäubert. Anschließend konnte dieses Erdmaterial weiter verwendet werden. Erst später wurde jedoch die PFAS-Belastung festgestellt, womit sich die vermeintlich erfolgreiche Bodensanierung als gravierender Fehler herausstellte. Das heißt: Man hätte früher dieses Erdmaterial gut abkoffern und abschirmen können, was jetzt aber durch die flächendeckende Ausbreitung nicht mehr möglich ist. Die Konsequenz ist deshalb, dass jetzt eine großflächige Versiegelung aller ausgewiesenen Gewerbeflächen notwendig ist, damit Regenwasser durch das Entwässerungssystem abgeleitet werden kann und nicht in PFAS-belastetes Erdreich eindringt. Mehrere Trinkwasserbrunnen in der Umgebung mussten deshalb bereits geschlossen werden.
Status
Der mit Chemikalien belastete Boden im Gewerbepark Sembach hat eine Mehlinger Firma in die Bredouille gebracht. Jetzt gibt es eine Idee, wie es weiter gehen könnte. Denn die Gemeinde hat lange um die Ansiedlung gekämpft, die Firma viel investiert.
von Joachim Baadte, Auszug aus: Rheinpfalz (20.8.2020)
Noch ist das Ausmaß der PFC-Belastung auf dem ehemaligen Flugplatzgelände nicht genau bekannt. Aus diesem Grund liegen dort eigentlich alle Bauvorhaben auf Eis. Im Mehlinger Teil des Gewerbeparks ist eine Firma dadurch in große Schwierigkeiten geraten. Doch bei der entscheidenden Hürde, der Behandlung des Oberflächenwassers, gibt es nun eine Perspektive.
„Jahrelang haben wir um dieses Projekt gekämpft“, erklärte Ortsbürgermeisterin Monika Rettig (SPD) in der Ratssitzung am Dienstagabend. Das sollte jetzt auch umgesetzt werden. Was mit dem Oberflächenwasser geschehen solle, habe geklärt werden müssen, ergänzte Bauamtsleiter Egon Wolf. Die Firma sei durch die Stockung wegen dieses Problems in erhebliche Schwierigkeiten geraten. Es sei darum gegangen, für die Firma nach einem gangbaren Weg zu suchen.
Das Wasser soll aufgefangen werden. Der bestehe in einer Zwischenlösung, die eine Genehmigung im Einklang mit dem Bundesimmissionsschutzgesetz (BimschG) zumindest übergangsweise ermögliche. Das an der Oberfläche anfallende Wasser dürfe nicht in den Boden gelangen. Aus diesem Grund gebe es die Möglichkeit, das Wasser in Becken aufzufangen. Diese müssten allerdings noch abgedichtet werden. Als Zwischenlösung sei an eine „interimsweise“ Einleitung in den Lohnsbach gedacht. Eine Konzeption dafür solle das Büro Rubel und Partner erarbeiten, das derzeit auch die gesamte Altlastenproblematik im Gewerbepark untersuche. […]