Lausitz im Wandel: Ballern statt baggern
Wer Ökologie und Friedenspolitik zusammen denkt, hatte sich den Kohleausstieg in Sachsen und Brandenburg anders vorgestellt: Regierende setzen bei Sicherung von Arbeitsplätzen auf die Bundeswehr
von Bernd Müller – Telepolis (1.4.2021)
Quelle: https://heise.de/-6004558
Auszug:
Statt Industrie soll in Zukunft das Militär Arbeitsplätze in der Region sichern. Bis 2031 sollen dort weitere 1.000 Soldaten stationiert werden. Wo genau, soll bis 2023 festgelegt werden. Der Truppenübungsplatz Oberlausitz soll ausgebaut werden, und eine Forschungseinrichtung der Bundeswehr soll dort für den Luftraum »autonome Systeme«, sprich: Drohnen, erproben. […]
Der Truppenübungsplatz Oberlausitz in Weißkeißel-Haide ist gefragt. Hier trainieren Soldaten das Schießen mit Panzern und Hubschraubern; Infanterie und Gebirgsjäger proben hier den Häuserkampf. Mit einer Gesamtfläche von 17.450 Hektar ist es der drittgrößte Übungsplatz unter deutscher Verwaltung; die Größe entspricht etwa 24.500 Fußballfeldern. Er gilt als einer der modernsten seiner Art: Er verfügt unter anderem über die modernste Panzerschießbahn in Europa.
Außerdem hat er einen eigenen Gleisanschluss für Züge, die mit Panzern und anderem Großgerät beladen sind; und er bietet feste Unterkünfte für bis zu 1.650 Soldaten. In den letzten Jahren hat das Areal an Bedeutung gewonnen, was heißt: mehr Soldaten und mehr Tage, an denen geschossen wird. Nicht nur Einheiten der Bundeswehr trainieren hier den Krieg, seit 2016 kommen sie auch aus zahlreichen anderen Ländern, zum Beispiel: Niederlande, Österreich und Singapur.