Konzepte für „Öko-Panzer“ KP
Der US-Rüstungshersteller General Dynamics präsentierte Anfang Oktober 2022 auf der Rüstungsmesse AUSA eine Weiterentwicklung des Kampfpanzers Abrams. Mit einem Hybrid-Aggregat des AbramsX sollen Klima- und Elektrifizierungsstrategien der US-Armee unterstützt werden. Außerdem würden die Fähigkeit zur stillen Überwachung (silent watch) verbessert und sogar eine gewisse stille Mobilität werde ermöglicht, berichtet die Europäische Sicherheit und Technik.1https://esut.de/2022/10/fachbeitraege/37217/kampfpanzer-abramsx-mit-hybridantrieb/
Dieses Merkmal bei rein elektrischer Fortbewegung wäre bei Panzerschlachten im zweiten Weltkrieg sicherlich vorteilhaft gewesen, dürfte jedoch heute in Zeiten von Luftaufklärung und den Konzepten eines digital integrierten Schlachtfeldes keinem zwischenstaatlichen Kriegsszenario entsprechen. Relevant wäre dieses aber in urbanen Räumen und Bürgerkriegsszenarien.
Die ökologische Bewertung von Hybrid-Antrieben in militärischen Landfahrzeugen kann prinzipiell nicht anders ausfallen als bei Hybrid-Pkw (und insbesondere SUV) im zivilen Straßenverkehr. Untersuchungen haben gezeigt, dass die realen CO2-Emissionen mit dem Faktor 2 bis 4 über den herstellerseitig ausgewiesenen Werten liegen. Die jahrelange staatliche Förderung für Plug-in-Hybridfahrzeuge kann man deshalb als erfolgreiche Greenwashing-Strategie der Autoindustrie bezeichnen.
Näheres zur Irreführung der Autoindustrie findet man in folgendem Vortrag:
Misleading marketing of plug-in hybrids as electric vehicles. Anna Jonsson, New Weather Sweden. –
(KP – 23.10.2022)
siehe dazu auch: Elektroautos, Ökostrom, Microgrids: Wie die US Army klimaneutral werden soll