Kerosinablass Pfälzerwald Div
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Kerosinregen über dem Pfälzerwald
Nirgendwo über Deutschland wird häufiger Flugzeugtreibstoff abgelassen. Tonnenweise verteilt es sich im Himmel über der Pfalz. Wer macht das – und warum?
6-Minuten-Video der Sendung Nano in 3sat (10.2.2022)
Militärmaschine mit technischen Problemen
SWR-aktuell (7.9.2021 – Quelle nicht mehr im Netz abrufbar)
Eine Militärmaschine hat über der Pfalz erneut große Mengen Kerosin abgelassen. Zuvor soll es technische Probleme gegeben haben. Darüber hatte zuerst die „Rheinpfalz“ berichtet.
Die Daten des Luftfahrtbundesamtes zeigen, dass das Militärflugzeug am vergangenen Freitag über der Pfalz unterwegs war. Technische Probleme sollen dafür verantwortlich sein, dass die Maschine rund 18 Tonnen Treibstoff ablassen musste. Das Flugzeug sei dabei in einer Höhe von etwa 1.800 Metern geflogen.
Bereits Ende August hatte eine Passagiermaschine rund 15 Tonnen Kerosin über dem Pfälzerwald abgelassen. Auch hier soll es technische Probleme gegeben haben. Einige Tage zuvor hatte ein anderes Flugzeug wegen eines medizinischen Notfalls sogar etwa 50 Tonnen Treibstoff über dem Süden von Rheinland-Pfalz abgelassen.
Seit Jahren gibt es Streit darüber, ob das Kerosin Auswirkungen auf Mensch und Natur hat. Ein zwei Jahre altes Gutachten des Umweltbundesamtes sieht keine Gefahren durch die Treibstoffrückstände. Zahlreiche Kommunen und Initiativen in der Westpfalz hatten das Gutachten kritisiert. Sie fordern ein modernes Messverfahren und mehr Messstellen, um mögliche Kerosinrückstände vollständig erfassen zu können.
Kerosinablass für Tourismus verheerend
Landstuhl: Bürgermeister Peter Degenhardt widerspricht Anita Schäfer
Auszug aus Rheinpfalz (10.5.2021)
„Der Kerosinablass ist sehr wohl enorm belastend für die Region.“ Das sagt Peter Degenhardt, der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Landstuhl und Vorsitzende des Zentrums Pfälzerwald-Touristik und des Mountainbikeparks Pfälzerwald. Er widerspricht damit vehement der Aussage der CDU-Bundestagsabgeordneten, Anita Schäfer, die in der vergangenen Woche mitgeteilt hatte, sie sehe keine Belastung von Mensch und Umwelt durch Kerosinablässe über der Region.
Degenhardt betont, er könne sich in dieser Diskussion nur wiederholen: Wenn man ihm sage, dass von dem abgelassenen Kerosin am Boden nichts ankomme, dann widerspreche das allgemeinen physikalischen Gesetzen und fordere geradezu den Widerspruch heraus. Denn warum dürften diese Kerosinablässe dann nicht auch über größeren Städten stattfinden? „Wenn angeblich nichts unten ankommt, dann kann man das Zeug doch auch über Frankfurt ablassen“, so Degenhardt. […]
Der Bürgermeister verwies darauf, dass auch in der erwähnten Studie des Umweltbundesamtes klar ausgeführt werde, dass zumindest die „Möglichkeit einer gewissen Beeinträchtigung, die vermieden werden solle“, nicht ausgeschlossen werden könne. Dies hatte Schäfer jedoch unerwähnt gelassen. […]
siehe dazu:
Stellungnahme BMVg auf Anfrage im Bundestag durch MdB Alexander Ulrich vom 26.4.2021
Frühere Berichte
(Kaiserslautern) Resolution zu Kerosinablass verabschiedet
Stadtrat Kaiserslautern fordert transparenten und umweltbewussten Umgang bei Kerosin-Ablass (Bündnis90/Die Grünen) – 3.10.2018
„Das ist nicht hinnehmbar“
Bericht Rheinpfalz (Andreas Ganter) – 26.9.2018
„Das ist nur der erste Schritt“ – Längst überfällig
Bericht und Kommentar Rheinpfalz (Andreas Ganter) – 8.9.2018
„Daten statt Simulation“
Bericht Rheinpfalz (Andreas Ganter) – 15.11.2017
siehe auch: –> Basisinfo Kerosinablass