USA bauen im pfälzischen Weilerbach ein Bio-Sicherheitslabor
Update vom 15.2.2025: Junge Welt: Versteckspiel um Biolabor |
Update vom 13.2.2025 Bericht in den Nachdenkseiten: US-Militär baut Bio-Labor der Sicherheitsstufe 3 in Deutschland – Bundesregierung weiß angeblich von nichts – von Florian Warweg | |
In Weilerbach in der Pfalz, östlich der US-Militärbasis Ramstein, wird das größte amerikanische Krankenhaus außerhalb der USA entstehen. Die Kosten liegen bei schätzungsweise 1,1 Milliarden Euro. 2014 war der Spatenstich, im September 2024 informierte das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, die Rohbauarbeiten des US-Hospitals stünden kurz vor dem Abschluss. Auf dem 47 ha großen Baugelände werde eine Klinik «mit über 190.000 m2 Bruttogeschossfläche, 4680 Räumen, 120 Behandlungszimmern und neun Operationssälen errichtet».
Nach Fertigstellung des Hospitals sollen dort 2500 Beschäftigte arbeiten, die sich nicht nur um verwundete US-Soldaten aus Kriegsgebieten kümmern, sondern auch die Vollversorgung von Tausenden US-Amerikanern in Deutschland übernehmen sollen.
Weiterhin teilte Bundesbauministerin Klara Geywitz nach ihrem Besuch der Baustelle mit, sie erwarte, dass die US-Streitkräfte mit dem regulären Behandlungsbetrieb in den nächsten fünf Jahren beginnen können. Zudem hätten die US-Behörden angekündigt, in den nächsten Jahren ihr Engagement weiter zu erhöhen und in zivile und militärische Baumaßnahmen in Milliardenhöhe zu investieren, nicht nur in der Westpfalz, sondern an vielen ihrer Standorte in Deutschland.
Dabei gehe es nicht nur um Investitionen, bei denen Planer- und Baufirmen profitieren, so Geywitz. Dieses Projekt, als auch künftige Bauprojekte, sind in den Augen der Ministerin Beispiele dafür, «wie die USA und Deutschland in ihre Partnerschaft investieren und durch das gemeinsame Engagement das NATO-Bündnis stärken».
Was die Ministerin nicht verriet, und was auch in den Leitmedien nicht an die große Glocke gehängt wird: Teil dieses Megaprojekts ist ein Bio-Sicherheitslabor (BSL-3), das von der international agierenden HT-Group realisiert wird. Das Unternehmen informiert auf seiner Website, dass in einem Labor mit Sicherheitsstufe BSL (Bio Safety Level) «hochinfektiöse Erreger oder Substanzen untersucht werden, die schwere Krankheiten verursachen können und eine Gefahr der Verbreitung in der Bevölkerung darstellen».
Das Labor selbst sei eine abgeschirmte, gasdichte Umgebung. Alle Zu- und Ausgänge für Personal, Material oder Proben seien abgeschirmt und nur über streng kontrollierte Zugangssysteme und Sicherheitsschleusen zugänglich. Alle technischen Medien und die Luftversorgung müssten über Filteranlagen zu- und abgeführt werden. Die HT Group sei spezialisiert auf Laboranlagen für Hochsicherheitslabore der höchsten BSL-Risikogruppen und berate, plane, baue diese auch schlüsselfertig bis zur Übergabe an den Bauherren.
In der Risikogruppe 3 finden sich laut Wikipedia beispielsweise unter den Viren das Dengue-Virus (DENV-1 bis DENV-4), das Gelbfieber-Virus (YFV), das Hantaan-Virus (HTNV), das Hepatitis-C-Virus (HCV) und das Hepatitis-E-Virus (HEV), das Humane Immundefizienz-Virus (HIV-1 und HIV-2), das Influenza-A-Virus H1N1 von 1918, das die Spanische Grippe verursacht hat, das Influenza-A-Virus H2N2 (Virus der Asiatischen Grippe), das Influenza-A-Virus H5N1 (Virus der Vogelgrippe) sowie das West-Nil-Virus (WNV). Vorläufig sei auch das Coronavirus SARS-CoV-2 in dieser Gruppe eingeordnet.
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