NATO-Flugbenzin (JP-8)
Militärflugzeuge von Bundeswehr und US Air Force wurden bis vor einigen Jahren mit dem Spezialtreibstoff JP-8 (NATO-Code F-34) betankt, der nach einem aus dem Verkehr gezogenen Datenblatt des Herstellers Chevron giftige und krebserregende Bestandteile enthält.
Seit 2014 wurde JP-8 ersetzt durch das Flugbenzin JET A-1 mit dem NATO-Code F-35 (gemäß aktueller Betriebsstoffliste der Bundeswehr mit Stand 12/2019) bzw. F-24 gemäß Angabe des US-Militärs.
(siehe auch PDF-Fassung)
Flugbenzin versickert aus undichten Tankanlagen in den Boden und gelangt so direkt ins Grundwasser unter dem Flugplatz. Flugbenzin wird auch vor der Landung abgelassen.
JP-8 – Der Treibstoff, der krank macht
von Marion Hahn – Wissenschaft & Frieden (Nr.1-2004)
PDF-Fassung
JP-8 und andere militärische Treibstoffe
Englischsprachige Präsentation – TARDEC / RDECOM (2012)
Info zur Quelle: Das U.S. Army Tank Automotive Research, Development and Engineering Center (TARDEC) ist Teil des U.S. Army Material Command.
Siehe dazu auch:
Wissenschaftliche Kenntnisse zum Treibstoffschnellablass: Datenauswertung und numerische Berechnungen
Abschlussbericht Band I – Herausgeber: UBA (Dez. 2012)
Vorläufige Bewertung
1. Die chemische Zusammensetzung des Kerosins wird verschleiert, was aus widersprüchlichen Angaben über den Zeitraum der letzten drei Jahrzehnte ersichtlich ist. Eine auf gesicherten Daten beruhende Beurteilung des Gefährdungspotenzials ist deshalb kaum möglich. Hinzu kommt die seit 2014 erfolgte Umstellung des US-Militärs auf die „One-fuel-Policy“.
2. Es besteht keinerlei Transparenz zu Art und Umfang der Belastungen. Es kann davon ausgegangen werden, dass das über den durch die zivile Flugsicherung genehmigte und dokumentierten Treibstoffschnellablass erfolgte „Fuel Dumping“ nur die Spitze des Eisberges darstellt. Dieses ergibt sich aus zahlreichen Berichten und Einzelnachweisen speziell aus der Region Kaiserslautern im Umfeld der Ramstein Air Base, was aber nicht quantifizierbar und verifizierbar ist.
3. JP8 ist militärischen Einsatzszenarien geschuldet, mit denen Kampfjet von der Arktis bis in die Wüstengebiete unter extrem unterschiedlichen Bedingungen eingesetzt werden sollen. Deshalb kommen auch standortspezifisch unterschiedliche Additive zum Einsatz, deren Handhabung wiederum ein spezielles Gefährdungspotenzial darstellt.
siehe auch: –> Kerosinablass
(KP / 2.11.2021)