Das Pentagon und der Klimawandel (II) KP
Auf der Pressekonferenz des Pentagon am 10.11.2021 wurden von dem Pressesprecher John F. Kirby u.a. auch Fragen zur Rolle des US-Militärs als Umweltverschmutzer gestellt. Die Antworten sind recht aufschlussreich.
Das Original-Transkript ist aufrufbar unter:
https://www.defense.gov/News/Transcripts/Transcript/Article/2840956/pentagon-press-secretary-john-f-kirby-holds-a-press-briefing/source/GovDelivery/
Anlass dafür war, dass bei der COP26-Konferenz in Glasgow die Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, anscheinend der Aussage zugestimmt hatte, dass das US-Militär ein „größerer Umweltverschmutzer als 140 Länder zusammen“ sei. Darauf antwortete John F. Kirby, dass man sehr wohl wisse, dass das Pentagon innerhalb der Bundesbehörden der größte Umweltverschmutzer sei und dass man deshalb die Klimakrise sehr ernst nehme – man trage schließlich zu den Emissionen bei.
Hierzu verwies er auf neue umweltfreundliche Fahrzeugtechnologien, die man derzeit bereits erprobe. Bei der darauf erfolgende Zusatzfrage, wann denn das US-Militär batteriebetriebene Kampfjets oder Kriegsschiffe haben werden, musste John F. Kirby allerdings passen.
Damit zusammen hängend erfolgte von ihm die Bemerkung:
„Wir glauben, dass der Klimawandel tatsächlich eine nationale Sicherheitsbedrohung ist, nicht nur wegen der Schäden, die unseren eigenen Einrichtungen zugefügt werden können, sondern auch wegen der Instabilität und Unsicherheit, die er an anderen Orten auf der Welt verursachen wird, die zweifellos in Zukunft militärische Unterstützung der USA erfordern werden.“
In diesem Sinne gab es kürzlich bereits eine Pressemitteilung des Pentagons zu einer eigenen Studie unter dem Titel „Climate Risk Analysis“ (Siehe dazu den Kurzbericht unter https://umwelt-militaer.org/2021-10-22-pentagon-klimawandel/).
Interessant war auch die Zusatzfrage eines Journalisten, was denn eine größere Bedrohung sei, das Klima oder China. Darauf die Antwort:
„Sie haben gehört, wie der Minister über das Klima als eine reale und existenzielle nationale Sicherheitsbedrohung gesprochen hat, und das ist sie, nicht nur für die Vereinigten Staaten, sondern für Länder auf der ganzen Welt. Und wir betrachten China als die größte Herausforderung für das Ministerium. Beide sind gleich wichtig.“
(KP – Vielen Dank für den Hinweis an R.H.)